Regionalzeitung berichtet über Terra Preta Ofen
In der Deister- und Weserzeitung vom 29.12.2020 erschien ein Artikel über unseren Chantico Terassenofen. Im Wortlaut lautete er:
Mitten im Garten der Sagawes am Süntelrand in Flegessen bollert ein schlankes Öfchen aus schwarzem Stahl vor sich hin und bringt innerhalb kürzester Zeit den Teekessel zum pfeifen. "Flegessen ist der Geburtsort für diese Art von Pyrolyseöfen", erinnert sich der 69-Jährige Klimaschutz-Aktivist Rainer Sagawe. In der Garage von Marion Hecht habe es vor etlichen Jahren angefangen. "Mit dem ersten Konstruktionen aus Blechdosen."
Daraus sind mittlerweile schlanke Minimeiler geworden deren Äußeres von Gerd aAtschwager einem Designer aus Coppenbrügge gestaltet wird. Der Ofen schluckt alle Arten von hölzernen Resten: Obstbaum- und Grünschnitt ebenso wie trockenes Holz, Pellets oder Nussschalen und verwandelt das In Holzkohle. "Das Glutnest oben wird von unten mit Sauerstoff versorgt, die Flamme aber bleibt vom Holz weg, das so nicht verbrennt", beschreibt Sagawe den Vorgang. "Holzgas und Frischluft mischen sich und heizen die Stahlkochplatte."
Übrig bleibt Holzkohle. "Ökologisch wertvoll, bindet Kohlendioxit und bleibt ewig erhalten", so der Klimaschützer. Die EUhabe jetzt Pflanzenkohle dieser Art zugelassen. "Ein echter Beitrag zum Klimaschutz, denn die Kolz- oder besser Pflanzekohle auf dem Kompost zieht Wasser und Nährstoffe sowie Mikroorganismen an."
Weiterer Vorteil: die Verbrennung erfolgt rauchfrei. "Beste Werte", bestätigt Sagawe, das habe ihm sein Schornsteinfeger attestiert. Der "Minimeiler mit Nutzung der Flamme" sei seine eigene Entwicklung, die er jetzt um eine zweite Kochplatte erweitert habe. "Kartoffelpuffer geraten exzellent, aber nicht nur die", freut sich der Umwelttüftler. "Es gibt schon industrielle Anlagen dieser Art, unser Ofen ist eher was für Kleingärtner. Ein echter Draußen-Ofen für den Sommer."
Übrig bleibt Pflanzenkohle, die entweder in Sagawes großer Schubkarre gelagert wird oder direkt auf den Kompost wandert. "Echte Terra Preta" bestätigt Sagawe. "Kompost mit 10 Prozent Pflanzenkohle."
Statt importierter industrieller Massenware könne mit der im Öfchen erzeugten Holz- oder Pflanzenkohle auch der eigene Grill befeuert werden. "Dafür müssen keine Tropenhölzer mehr abgefackelt werden." freuen sich die Sagawes.
Statt indischer Holzkohle nun also Pflanzenkohle aus Flegessen. 630 Euro kostet ihr Öko-Ofen. "Keine Billigware aus China, sondern von einem Metallbaumeister gefertigte Einzelstücke" versichern die Sagawes. 250 Stück haben sie schon verkauft - nach Österreich, in die Schweiz und in ganz Deutschland. "Nein, ein Patent lohnt sich nicht, viel zu teuer", so Sagawe. "Auch für einen Baumarkt eine zu geringe Frequenz."
In Planung ist allerdings die Verwertung des Grünschnittes des Landkreises. "25.000 Tonnen jährlich, die zu 24.000 Tonnen Terra Preta umgewandelt werden könnten."
Ein innovativer Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz aus Flegessen.
Christoph Huppert Tweet